Sonntag, 19. März 2017

Evolution der Intelligenz

"Die Intelligenz rennt dir nach, aber du bist schneller!"
 
Intelligenz ist der Wille zur Macht über die Dinge; Dummheit ist der Wille zur Macht über andere Menschen. Der Einzelne ist machtlos; damit der Mensch überhaupt Macht erlangt, bedarf es der Arbeitsteilung. Die Macht über die Dinge wird umso größer, je weniger Macht über Menschen ausgeübt werden muss, damit die Arbeitsteilung funktioniert. Dabei sind aus heutiger Sicht drei Entwicklungsstufen zu unterscheiden:
 
1. Zentralistische Planwirtschaft noch ohne liquides Geld (Ursozialismus bzw. Staatskapitalismus) 
2. Zinsgeld-Ökonomie (kapitalistische Marktwirtschaft bzw. Privatkapitalismus) 
3. Natürliche Wirtschaftsordnung (Marktwirtschaft ohne Kapitalismus)  

Erst in der dritten Entwicklungsstufe, die noch zu verwirklichen ist, funktioniert die Arbeitsteilung ohne jede Machtausübung des Menschen über andere Menschen und die Macht über die Dinge wird grenzenlos. Damit aber die zweite Entwicklungsstufe, in der wir uns bis heute befinden, aus der ersten entstehen konnte, bevor an die Verwirklichung der dritten Entwicklungsstufe überhaupt zu denken war, bedurfte es einer Programmierung des kollektiv Unbewussten, um die halbwegs zivilisierte Menschheit "wahnsinnig genug" für die Geldbenutzung zu machen.
 
Der anhaltende Wahnsinn (Realitätsverlust) funktioniert in der Weise, dass der "Normalbürger" im "Programm Genesis" die nachfolgenden Metaphern auf der linken Seite mit allem anderen (vermeintlicher "Unsinn" mit eingeschlossen) in Verbindung bringt, als ihrer wirklichen Bedeutung auf der rechten Seite:
 
Himmel und Erde = Nachfrage (Geld) und Angebot (Waren) 
Garten Eden / Paradies = freie (d. h. monopolfreie) Marktwirtschaft 
Früchte tragende Bäume = Gewinn bringende Unternehmungen 
Baum des Lebens = Geldkreislauf 
Baum der Erkenntnis = Geldverleih 
Frucht vom Baum der Erkenntnis = Urzins (S. Gesell) / Liquiditätsprämie (J. M. Keynes) 
Gott (Jahwe) = künstlicher Archetyp: "Investor" 
Mann / Adam = Sachkapital / der mit eigenem Sachkapital arbeitende Kulturmensch 
Frau / Eva = Finanzkapital / der in Sachkapital investierende Kulturmensch 
Tiere auf dem Feld = angestellte Arbeiter ohne eigenes Kapital (Zinsverlierer) 
Schlange = Sparsamkeit (die Schlange erspart sich Arme und Beine) 
Nachkommen der Schlange = Geldersparnisse 
Nachkommen der Frau = neue Sachkapitalien 
Kopf der Schlange = Kapitalmarktzins (Sachkapitalrendite) 
Erbsünde = Privatkapitalismus (Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz) 
Vertreibung aus dem Paradies = Verlust der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus 
Cherubim = Denkblockaden
 
Auf der einen Seite wäre "diese Welt" (zivilisatorisches Mittelalter) ohne die Religion gar nicht erst entstanden, auf der anderen Seite verhindert die Religion (Rückbindung auf den künstlichen Archetyp Jahwe = Investor) bis heute den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation, der nicht erst seit Silvio Gesell, sondern schon seit Jesus von Nazareth möglich gewesen wäre:
 
Seit zwei Jahrtausenden rennt also die Intelligenz dem "Normalbürger" hinterher, aber er versucht schneller zu sein. Dazu kann man nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!
 
Nach dem "Auszug der Israeliten aus Ägypten", der Weiterentwicklung der menschlichen Kultur von der ersten zur zweiten Entwicklungsstufe (für die mit dem weitesten Vorsprung vor der Intelligenz: die Heilige Schrift ist nicht gegenständlich, sondern funktional zu verstehen), suchten die israelitischen Hohepriester, die das "Programm Genesis" noch kannten, sieben Jahrhunderte lang nach der Lösung, wie die Marktwirtschaft (Paradies) vom parasitären Gegenprinzip des Privatkapitalismus (Erbsünde) zu befreien ist. Da sie aber selbst von der Erbsünde lebten, blieb ihnen die Lösung versagt, sodass sie nur auf einen Propheten hoffen konnten, der ihnen die Lösung verraten würde. Und als dieser erschien, waren weitere fünf Jahrhunderte vergangen, in denen man sich schon so weit mit der Erbsünde arrangiert hatte, dass unter den "Pharisäern und Schriftgelehrten" (heute zu übersetzen mit "Politiker/Schweinepriester und Rechtsverdreher") niemand mehr zu finden war, der die Worte des Propheten noch verstehen konnte. Nur beim einfachen Volk hinterließ Jesus von Nazareth einen tiefen Eindruck, aus dem im weiteren Verlauf der Geschichte ein globaler Cargo-Kult entstand, der sich heute "moderne Zivilisation" nennt. Die Bewohner des Cargo-Kultes sind bereits zum Mond geflogen, aber die Basis allen menschlichen Zusammenlebens (Makroökonomie) und die grundlegendste zwischenmenschliche Beziehung (Geld) haben die "verlorenen Kinder der See" bis heute nicht verstanden:
 
Erklärungen dazu finden sich im dritten der "Sieben Siegel der Apokalypse"...
 
...und man darf gespannt sein, inwieweit das einstige Volk der Dichter und Denker diese im Grunde "banalsten Selbstverständlichkeiten" noch vor dem Jüngsten Tag (gesetzlich verbindliche Ankündigung der freiwirtschaftlichen Geld- und Bodenreform) begreifen wird.
 
"Wenn jemand nicht zuerst das Wasser kennt, kennt er nichts. Denn was nützt es ihm, wenn er darin getauft wird? Wenn jemand nicht weiß, wie der wehende Wind entstanden ist, wird er mit ihm hinweggeweht werden."
 
In der originalen Heiligen Schrift (die Bibel bis Genesis_11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die nicht zum Zweck des Moralverkaufs gegenständlich-naiv uminterpretiert wurde, steht "Wasser" für liquides Geld und "der wehende Wind" bedeutet Geldbewegung bzw. Geldumlauf, als Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Arbeitsteilung: 

Sofort verfügbares flüssiges (liquides) Geld, das in diesem Zustand noch nicht Geldkapital ist, besitzt gegenüber langfristig investiertem Vermögen und gegenüber der Ware zunächst einmal einen entscheidenden Vorteil: Liquides Geld bietet die Möglichkeit, sowohl für Kauf als auch für Investition sofort zur Verfügung zu stehen. Bei jederzeitiger Zahlungsbereitschaft und damit rascher Handlungsfähigkeit - auch über einen längeren Zeitraum hinweg - kann der Geldhalter auf "wesentlich bessere" oder doch zumindest auf "bessere Alternativen" warten. 
    Den beschriebenen, dem flüssigen Geld immanenten "Liquiditätsvorteil" gegenüber der Ware nannte John Maynard Keynes die "Liquiditätsprämie (englisch liquidity preference) des Geldes". Dieser Vorteil lässt sich nach Keynes bei etwa 3 Prozent beziffern. Demnach stünde flüssiges Geld grundsätzlich nur dann am Finanzmarkt als Kredit zur Verfügung und könne damit zu Geldkapital werden, wenn als Liquiditätsverzichtsprämie der dafür zu erwartende Geldzins diesen Liquiditätsvorteil von etwa 3% übersteigt oder ihn zumindest ausgleicht. 
    Als Folge der "Liquiditätsprämie des Geldes" würde für Investitionen, deren Rendite unterhalb dieser "ehernen Grenze" von etwa 3% liegt, kein Geld zur Verfügung gestellt werden. Solche Investitionen würden somit nicht getätigt werden. Das gelte für Investitionen in Sachkapital ebenso wie für Anlagen am Kreditmarkt. Da die für Investitionen in Sachkapital zu erwartende Rendite (der "Sachzins" oder "Realkapitalzins") bei steigendem Sachkapitalstock, also wachsender Ausstattung mit Produktionsmitteln, stetig abnimmt, unterblieben dann oft langfristig wichtige Investitionen. Flüssiges Geld(vermögen) (Liquidität) steht dem Wirtschaftskreislauf dann verstärkt nur noch kurzfristig zur Verfügung. Es würde - infolge der Erwartung der Liquiditätsprämie - gehortet. Das Tauschmittel Geld - für den Physiokraten François Quesnay ein "Transportmittel" im wirtschaftlichen "Blutkreislauf" - wird zum (dem Wirtschaftskreislauf entzogenen) "liquiden" Schatzmittel, wird also in Wirklichkeit "illiquide". Zunehmend fehlen dem Wirtschaftskreislauf die notwendigen langfristigen Finanzmittel (Kreditverknappung). 
    Das infolge verbesserter Sachkapitalausstattung eintretende Absinken der Rendite von Sachkapital ("Sachzins") auf unter drei Prozent führt nach Keynes in die "Liquiditätsfalle": Geld bleibt zunehmend liquide, steht dem Wirtschaftskreislauf nur noch kurzfristig zur Verfügung. Die Folge davon ist eine strukturelle Nachfragelücke und langfristig Deflation, verbunden mit latenter Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit. Es werden damit Krisenerscheinungen virulent, die zunehmende staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsleben hervorrufen. Oft geschieht dies in Form von wiederholten enormen "Finanzspritzen" und Zinssenkungen der Zentralbank, was wiederum latente Inflationsgefahr bei gleichzeitig steigender Deflationsgefahr bedingt - ein "Tanz auf des Messers Schneide". Hand in Hand wächst damit die staatliche Reglementierungsbereitschaft. 
    Der andauernde Fluss der Liquiditätsprämie kann nach Keynes zu gewaltigen "Vermögensumverteilungen" führen. 
    Wenn die Wirtschaftsteilnehmer einen steigenden Zinssatz erwarten, kaufen sie keine zusätzlichen zinsbringenden Wertpapiere, da deren Wert bei einer Zinssteigerung fallen würde und dem Risiko des Wertverlustes keine Aussicht auf Wertsteigerung infolge von wieder fallenden Kreditzinsen entgegensteht. Daher wird Geld weder für Wertpapiere noch für Güter ausgegeben. Es wird dem Wirtschaftskreislauf in spekulativer Absicht entzogen und in der Spekulationskasse gehalten, verschwindet also in der Liquiditätsfalle. Verbunden hiermit ist die Gefahr einer Deflation. 
    Der kritische Zinssatz ist der sogenannte Strike-Zins, der nicht unterschritten wird, weil die Wirtschaftssubjekte trotz der Erhöhung ihres Geldbestandes nicht mehr in Zinstitel investieren. Die Geldpolitik der Zentralbank als Mittel der Nachfragestimulation wird unwirksam, weil auch bei weiter fallenden Zinsen die Nachfrage nach Wertpapieren nicht steigt. In dieser Situation muss der Staat zur Ankurbelung der Wirtschaft aktiv werden, beispielsweise durch eine expansive Fiskalpolitik. Eine solche Situation kann eintreten, wenn der Zinssatz nahe oder genau null ist. Eine Ausgabenerhöhung des Staates aufgrund einer Liquiditätsfalle bedeutet, dass der Staat sich wirtschaftsseitig gezwungen sieht zu investieren, um einer Deflation vorzubeugen. 

(aus Wikipedia: "Liquiditätsfalle") 

Die gegenwärtige "Finanzkrise" ist eine Liquiditätsfalle in globalem Maßstab. Wie kommen wir da wieder heraus? Bei der weiteren Verwendung von Zinsgeld (fehlerhaftes Geld mit parasitärer, der wesentlichen Tauschfunktion wiedersprechenden Wertaufbewahrungsfunktion) gar nicht mehr, weil der Krieg – zwecks umfassender Sachkapitalzerstörung, um den Zinsfuß hochzuhalten – nur solange der "Vater aller Dinge" sein konnte, wie es noch keine Atomwaffen gab! Letztere waren vor 3200 Jahren noch nicht vorstellbar, aber was eine Liquiditätsfalle ist, hatte Mose schon erkannt:  


Da sogar der berufsmäßigen Vollidiotie (der "hohen Politik") klar sein dürfte, dass der Atomkrieg das Ende aller Dinge bedeutet, bleibt nur noch der Rückfall in die Steinzeit...  


...oder wir löschen das nutzlose Programm, bevor es gar nichts mehr zu lachen gibt:  



Stefan Wehmeier, 19.03.2017  


3 Kommentare:

  1. https://www.youtube.com/watch?v=Kf01BfM_lTo

    Werdet Vorübergehende!

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    1. Nur sollte das nicht falsch verstanden werden, sodass alle an dem vorübergehen, was sie zu Vorübergehenden macht:

      https://opium-des-volkes.blogspot.com/2020/04/neues-grundgesetz.html

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    2. Dieses Video ist vorübergehend nicht mehr verfügbar.

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